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Weniger Gehalt, mehr Sorgearbeit, Eingriffe in die eigene Selbstbestimmung. Strukturelle Ungleichheiten stehen für Frauen in nahezu allen Lebensbereichen auf der Tagesordnung und machen auch vor dem Wohnungsmarkt nicht halt. Eine jüngste Analyse des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen deckt auf, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum Frauen besonders stark trifft. Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum ist somit auch eine feministische! 

Die befragten Verbraucherinnen äußerten ihre größte Besorgnis über die steigenden Wohn- und Energiekosten. Die ungleiche Verteilung von Löhnen und Sorgearbeit führt dazu, dass Frauen überproportional von hohen Mieten, Wohnungsnot und der Angst vor Wohnungsverlust betroffen sind. Zugang zu bezahlbarem Wohnraum bleibt ihnen oft verwehrt. 

Wohnen ist ein grundlegendes Bedürfnis und unverzichtbar für Verbraucherinnen. Steigende Wohnkosten führen oft zu Einschränkungen in anderen Lebensbereichen und erschweren die gesellschaftliche Teilhabe. Auch ein Umzug in eine andere Wohnung, zum Beispiel aus Platzbedarf oder gesundheitlichen Gründen, ist zumeist nicht möglich. 

Mit der großen Wohngeldreform, die seit Januar 2023 gilt, leisten wir bereits einen wichtigen Beitrag, um Menschen bei Zahlung ihrer Mietkosten zu unterstützen und sorgen so für eine gezielte Entlastung.  

Anstatt jedoch immer weiter steigende Mieten zu subventionieren, ist es – auch im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit – entscheidend, zukünftig verstärkt in bezahlbaren Wohnraum zu investieren. Die Ampel-Koalition hat bereits beträchtliche Mittel in die Soziale Wohnraumförderung für das Jahr 2024 eingebracht – mit 3,15 Milliarden Euro ist es mehr als das Dreifache im Vergleich zu 2021. Wohnen darf kein Luxus sein, deswegen setzen wir Grünen uns seit Jahren für die Einführung der Neuen Wohngemeinnützigkeit ein, um ein neues Segment auf dem Wohnungsmarkt für dauerhaft bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. 

Es ist jedoch klar: Um die Mietpreisentwicklung zu bremsen, sind dringende Änderungen im Mietrecht erforderlich. Die Kappungsgrenze muss auf mindestens 11% gesenkt, die Mietpreisbremse verlängert und verschärft werden. Wir erwarten daher, dass die Ampel-Koalitionspartner ihre Blockade auflösen und Marco Buschmann Vorschläge vorlegt. Der Koalitionsvertrag ist hier eindeutig.

Das ganze Kurzgutachten zum Nachlesen findet ihr hier: https://www.svr-verbraucherfragen.de/publication/Kurzgutachten-Soziale-Ungleichheit-und-Konsum-in-Deutschland.pdf 

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