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Über mich

Wo ich herkomme: Meine Oma hat mir schon früh Nachhaltigkeit beigebracht. Auch heute, mit über 90 Jahren, baut sie in ihrem Garten Obst und Gemüse an. Ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln, mit Wasser, mit der Natur – das hat mich geprägt. Genauso mein Glaube. Nächstenliebe und der Schutz der Verletzlichsten sind auch heute für mich handlungsleitend. Ich war auf einer katholischen Schule, lange bei den Sternsingern aktiv, diese Zeit war für mich sehr bedeutsam.

Nach meinem Abitur 2011 habe ich mich bei einem Freiwilligendienst mit jungen Erwachsenen im Hartz-IV-Bezug in Berlin-Marzahn engagiert. Menschen in meinem Alter, die fast keine Chance haben, der Armut zu entkommen – das hat mich politisiert. Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir Hartz IV überwinden und endlich ein Bürger*innengeld einführen.

Hanna Steinmüller als kleines Kind in einem Sonnenblumenkostüm
Hanna Steinmüller und Alexander Lambsdorff beim Treffen der Deutsch-Litauischen Parlamentariergruppe

Um Armut und Ungleichheit besser zu verstehen, habe ich 2012 begonnen, an der Humboldt-Universität Sozialwissenschaften zu studieren. Stadt- und Regionalsoziologie, die Auswirkungen bestimmter sozialpolitischer Maßnahmen, Gentrifizierung und die Veränderungen in unseren Kiezen – vieles von dem, was ich im Studium gelernt habe, kann ich heute in meinem politischen Alltag anwenden. In meinem Auslandssemester in Riga habe ich mich viel mit der lettischen Geschichte und dem Wert der Demokratie beschäftigt.

Die Wohnungs- und Sozialpolitik der Stadt Wien sind weltweit bekannt. In meinem Erasmus-Semester in Wien konnte ich mehr darüber lernen und viele Ideen für meine politische Arbeit mitnehmen. Heute bin ich in den Parlamentariergruppen für das Baltikum und Österreich, um auch politisch die Verbindung zu halten.

Als überzeugte Europäerin wollte ich die EU bei der Europawahlen 2014 nicht den Rechten überlassen. Der Green New Deal hat mich überzeugt und so habe ich für die Grünen Wahlkampf gemacht, auch wenn ich kein Mitglied war. Das Gespräch auf der Straße, das Zuhören und das Werben für Positionen machen mir große Freude, sodass ich auch in den folgenden Jahren viele Wahlkämpfe organisiert habe und zur Europawahl 2019 selbst als Kandidatin angetreten bin. Dafür musste ich aber erstmal Parteimitglied werden – und so bin ich 2015 über meinen Schatten gesprungen und habe es seitdem nicht bereut.

Wie so oft in meinem Leben hatte ich Lust mehr Verantwortung zu übernehmen und so war ich fünf Jahre Mitglied im Landesvorstand, zwei Jahre Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit und Soziales und 2020 – 2021 im Kommunalparlament (BVV) Berlin-Mitte Sprecherin für Klimaschutz. Ich habe immer versucht, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu verbinden. So wohnen gerade Menschen mit niedrigem Einkommen an lauten Straßen und leiden unter Lärm, Hitze und Stress. Beispiele für diese Umweltungerechtigkeiten gibt es viele, und so versuche ich in meiner Bundestagsarbeit diese Zusammenhänge aufzuzeigen und zu bekämpfen.

Hanna Steinmüller bei der Aktion Grünes Band für Europa

© Mathias Kissling

Hanna Steinmüller auf einer Demo mit einem Schild mit der Aufschrift Fossil-Free World

2019 war ich zusammen mit Hunderttausenden in Berlin und deutschlandweit auf der Straße, um für ein 1.5 Grad-kompatibles Klimagesetz zu demonstrieren. Zeitgleich hat der Koalitionsausschuss der Großen Koalition getagt – und das Ergebnis war auf ganzer Linie enttäuschend.

Noch heute spüre ich einerseits die große Kraft der Demonstration – und die tiefe Enttäuschung bei der Verkündigung der Ergebnisse. Die Zukunft meiner und folgender Generationen wurde mit diesem Gesetzesvorschlag mit Füßen getreten. Menschen im Globalen Süden kämpfen schon heute mit den Folgen der Klimakrise, die wir im Globalen Norden verursacht haben. Da war für mich klar: Ich möchte mitentscheiden, wenn es um die Zukunft dieses Landes geht. 2020 hat mir mein Kreisverband das Vertrauen ausgesprochen als bündnisgrüne Direktkandidatin bei der Bundestagswahl 2021 anzutreten. Berlin-Mitte ist mein Zuhause, der Ort, an dem ich seit vielen Jahren engagiert bin, studiert habe und meine Freizeit verbringe.

Seit dem 26. September 2021 darf ich den spannendsten und schönsten Wahlkreis im Deutschen Bundestag vertreten. Ich will im Bundestag für mehr soziale Gerechtigkeit und für Klimaschutz kämpfen. Das am liebsten weltweit. Und gleichzeitig überlege ich jeden Tag: Welche Auswirkungen haben unsere Entscheidungen auf die Menschen in Mitte? Was bedeutet die Mietpreisbremse in Moabit? Welche Auswirkungen haben die Klimaschutzmaßnahmen in Alt-Mitte? Helfen unsere Ideen in der Sozialpolitik, das Leben von Menschen im Wedding besser zu machen?

Dieses Spannungsfeld, das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren und gleichzeitig die Auswirkungen vor Ort mitzudenken, das macht meine Arbeit so spannend. Um trotzdem ab und zu den Kopf freizubekommen, wandere oder radele ich gerne durchs Grüne, koche mit Freund*innen und versuche meiner Oma nachzufolgen, indem ich zumindest Tomaten auf unserem Balkon anbaue.

Hanna Steinmüller beim Wandern in den Alpen

© Julia Bornkessel

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