Ich durfte die letzten drei Jahre unser gemeinsames Zuhause Berlin-Mitte als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete vertreten. Dabei habe ich viele Menschen kennengelernt: Vor Ort bei Organisationen, auf Wochenmärkten, auf Kiezfesten, an Infoständen oder im Bundestag. Ich war mit Initiativen, Vereinen, Unternehmen und Bürger*innen direkt in Kontakt, um zuzuhören und die kleinen und großen Probleme zu lösen, oft zusammen mit dem Bezirksamt, der BVV und den Abgeordneten der Landesebene. Ob beim Müllgipfel oder am Runden Tisch Leopoldplatz – gemeinsam haben wir über die zentralen Themen des Bezirks diskutiert und nach konstruktiven Lösungen gesucht.
In den vergangenen drei Jahren habe ich mich stets dafür eingesetzt, dass mit der Unterstützung durch Bundesmittel Projekte in Berlin-Mitte gefördert werden. Für das GRIPS Theater, eines der anerkanntesten Kinder- und Jugendtheater in Berlin, im Hansaviertel habe ich 2023 19 Mio. Euro im Bundeshaushalt für einen dringend benötigten Erweiterungsbau erwirken können. Genau wie 3,27 Mio. Euro Bundesfördermittel für die Entwicklung der Erdgeschossflächen im leerstehenden Haus der Statistik, die so gemeinwohlorientiert entwickelt werden.
Im Jahr 2022 wurden 1,4 Millionen Euro für die Sanierung der Zionskirche und 498.000 Euro für die Sanierung der Golgotha-Kirche im Haushalt bereitgestellt. Ein weiteres großes Highlight in dem Jahr war die Bereitstellung von Bundesmitteln für die denkmalgerechte Sanierung des Kino International, einem der bedeutendsten Kinos Berlins. Mit 900.000 Euro aus dem Bundeshaushalt, die ich gemeinsam mit meinem Kollegen Andreas Audretsch sichern konnte, wird dieser kulturelle Schatz erhalten und seit Beginn dieses Jahres saniert.
Auch 2024 konnten wir die Förderung weiterer zentraler Projekte voranbringen. So wurde ein dringend benötigter Neubau des Jugendhauses Edinburger Straße im Wedding mit 5,3 Millionen Euro Bundesmitteln unterstützt. Darüber hinaus fließen 195.080 Euro aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes in die Sanierung des Mosaikbrunnens im Hof des Staatsratsgebäudes. Neben der Sanierung, dem Umbau und Neubau von Orten, die das Zusammenkommen in unserem Bezirk fördern, konnten durch den Bundeshaushalt auch zahlreiche andere Projekte unterstützt werden, die direkten Einfluss auf unser gemeinsames Leben haben. Ein Beispiel hierfür ist das „Menschen stärken Menschen“-Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dieses ermöglicht über Chancenpatenschaften Kindern das gemeinsame Lernen und Wachsen. Erst im September durfte ich mich in der Moabiter Grundschule selbst davon überzeugen, wie positiv dieses Programm die Kinder und ihre Entwicklung unterstützt. Mit all diesen Projekten wird Berlin-Mitte nicht nur lebenswerter, sondern auch zukunftsorientierter.
Die beeindruckenden und intensiven 29 Thementage, die mich mit dem Fahrrad bei Wind und Wetter quer durch Berlin-Mitte geführt haben, boten spannende Einblicke in Projekte, Organisationen, Vereine und Unternehmen unseres Bezirks. Besonders wertvoll waren dabei die Begegnungen mit den Menschen, die hier leben und arbeiten. Ob beim Thementag „Migration & Flucht“ im Austausch mit Geflüchteten und migrantischen Gründer*innen, beim Besuch der Baustelle des „House of One“ im Rahmen des Thementags „Religion“, beim Gespräch mit Ladeninhaber*innen am Thementag „Einzelhandel“ oder bei meiner Sommertour 2024 unter dem Motto „Wir sind alle miteinander systemrelevant“ – überall habe ich erfahren, wie vielfältig und einzigartig die Realitäten in Berlin-Mitte sind und wichtige Anliegen für meine bundespolitische Arbeit mitgenommen.
Auch die Fragen und Themen, die Bürger*innen an mich herangetragen haben, haben meine Arbeit im Bundestag maßgeblich geprägt – gerade im Bereich Wohnungspolitik. Denn: Mitte ist unser gemeinsames Zuhause. Hier leben fast 400.000 Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen. Was sie alle verbindet, ist, dass jede*r eine für sie passende Wohnung braucht. Sei es die ältere Dame in der Tieckstraße, die die Treppenstufen in den dritten Stock nicht mehr gut schafft und so gerne ihre Wohnung tauschen würde, aber nichts Bezahlbares in ihrem Kiez findet. Oder die Familie in Moabit, denen ein Zimmer fehlt und die jetzt improvisieren, weil es keine größere freie Wohnung in Moabit gibt. Oder die Studis im Wedding, die sich zwischen dem Sofa von Freund*innen und befristeter Untermiete hin und her hangeln, weil sie keinen eigenen Mietvertrag bekommen. Diese Beispiele sind nicht fiktiv, genau das haben mir Menschen in den letzten 3 Jahren berichtet, bei der Volkssolidarität in der Torstraße, bei unserem Sommerfest in der Oldenburger Straße, bei meinen zahlreichen Sprechstunden oder bei der Stadtteilvertretung Mensch.müller. All diese Geschichten sind meine Motivation, im Bereich Wohnen zu arbeiten.
Um das Engagement der Menschen in Berlin-Mitte zu würdigen, habe ich in den letzten Jahren regelmäßig Personen für die Bezirksverdienstmedaille vorgeschlagen. Es war mir eine besondere Ehre, dass meine Vorschläge gleich zweimal angenommen wurden und ich die Laudatio für die Preisträgerinnen Angelika Krüger und Anna Wasilewski halten durfte. Anerkennung und Wertschätzung für jene, die Berlin-Mitte prägen und bereichern, sind mir ein Herzensanliegen.
Besonders stolz macht mich immer wieder: Mitte ist Vorreiterin und zeigt, wie wir als Gesellschaft gut zusammenleben können. Ganz viel funktioniert, weil Menschen aus aller Welt hier leben und arbeiten und unseren Bezirk liebens- und lebenswert machen. Aber wir müssen weiter daran arbeiten, dass Mitte ein gemeinsamer Ort für uns alle bleibt. Das möchte ich mit Euch fortsetzen und bitte deswegen bei der Bundestagswahl am 23. Februar erneut um Euer Vertrauen!