Deutschlandweit ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Städte. Gerade Berlin-Mitte wächst. Das ist verständlich bei einem wunderbaren Bezirk wie Mitte, bedeutet aber auch Herausforderungen vor Ort. Dazu kommen die Folgen der Klimakrise.
Ich will, dass wir einerseits bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und gleichzeitig eine lebenswerte und klimafreundliche Stadt zu erhalten, indem öffentlicher Raum und Stadtnatur geschützt werden. Wir brauchen Integrative, sichere und zugängliche Grünflächen und öffentliche Räume, insbesondere für Frauen und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.
In Deutschland leben dieses Jahr mehr als drei Viertel der Menschen in Städten. Und diese Städte stehen unter Druck. Auf engstem Raum sind hier Bevölkerung, Bauwerke und Stadtnatur vielfältig miteinander verwoben und aufeinander bezogen. Hier stellen sich die drängenden Fragen von bezahlbarem Wohnraum, Klimakrise und sozialem Miteinander täglich konkret. Die Klimakrise erfordert, dass wir unsere Städte neu denken müssen. Denn immer mehr Menschen, besonders ältere, leiden massiv unter den Folgen des „Wärmeinseleffekts“ in unseren zubetonierten Städten. Es ist eine Frage des Gesundheitsschutzes, dass wir uns an den Klimawandel anpassen.
Mehr Grün in der Stadt hat vielfältigen Nutzen. So kann bei Starkregen Wasser gespeichert und bei Hitzewellen können unsere Städte gekühlt werden. Zusätzlich erhöht mehr Grün in der Stadt die Artenvielfalt. Die Schaffung von Freiräumen in Städten und Gemeinden muss künftig erleichtert, Konzepte wie Stadtgrün, Stadtnatur und Schwammstadt sollten gestärkt werden. Mehr Hofgrün, kleineren Grünflächen, Dach- und Fassadengrün, Flächen für Urban Gardening und Permakultur sowie öffentlich zugängliches Grün mit vielfältigen Qualitäten und Funktionen sollten in Städten fußläufig zur Verfügung stehen. Ich habe in Wien gelebt und möchte das Prinzip der „Coolen Straßen“ auch nach Deutschland bringen.
Für die Finanzierung brauchen wir auf Bundesebene ein Förderprogramm, das den Kommunen Mittel bereitstellt. Dieses Programm soll die bestehende Städtebauförderung ergänzen und Grünflächen, Grünzüge und Gebäudegrün in unseren Städten fördern. Die in der letzten Legislaturperiode dafür bereitgestellten Mittel in von weniger als 150 Millionen EUR reichen bei weitem nicht. Außerdem zeigt das Beispiel der einzigen in Berlin-Mitte durchgeführten Maßnahme im Köllnischen Park, dass die Förderrichtlinien bisher nicht durchgehend darauf ausgerichtet sind, das städtische Klima und den Zugang der Menschen zur Erholung zu verbessern.
Das will ich ändern! Deswegen fordere ich ein neues Programm für „Grüne Freiräume und Wasser für coole Städte“ in Höhe von 1 Milliarde Euro im Rahmen der Städtebauförderung des Bundes aufzulegen.